Ausstellung 45. Hocketse
In diesem Jahr hat die Dorfhocketse ein Jubiläum zu feiern.
Herzliche Einladung zur 45. Dorfhocketse in Rohrbronn am 2. und 3. August 2025!
Christa Schraml, Bärbel Neuwirth nahmen dies als Anlass, mit ihrem Verein, der Dorfgemeinschaft Rohrbronn e.V. auch zurück zu blicken, in die Geschichte „ihres Rohrbronns“.
Entstanden ist, nach stundenlanger ehrenamtlicher Arbeit, eine Ausstellung:
Augenblick Geschichten
Fotografien erzählen aus Rohrbronn
Jedes Bild hält immer nur einen Augenblick fest.
Doch dieser eine Augenblick erzählt oftmals eine ganze Geschichte.
Das Besondere daran ist, dass ein und dasselbe Bild dem Betrachtenden seine Geschichte auf unterschiedliche Weise erzählt.
Am 26.07.2025 um 19 Uhr begrüßen Sie Christa Schraml und Ernst Haller. Nach einer musikalischen Darbietung durch Evelyn König haben Sie die Möglichkeit bei Häppchen und Getränken auf Spendenbasis ihre eigenen Augenblick Geschichten anhand der Geschichte Rohrbronns zu entdecken.
Weitere Termine sind am 27.07.2025 von 11- 18:30 Uhr, oder im Rahmen der Dorfhocketse am 03.08.2025 von 11- 18:30 Uhr.
Die Ausstellung umfasst neben den drei Schwerpunktthemen Ortsansichten aus Rohrbronn, 600 Jahr Feier und der Bau unseres Bädles zahlreiche andere Themen, lassen Sie sich überraschen.
Nachfolgend bekommen Sie einen kleinen Einblick in die Schwerpunktthemen, viel Spaß beim entdecken!
600 Jahre Rohrbronn

Im Jahr 2000 erwartete in Rohrbonn die Besucher der Hocketse ein Highlight.

Eineinhalb Jahr plante vorab ein extra gegründetes Festkomitee, bestehend aus 13 Rohrbronner*innen, eine historische Hocketse unter dem Namen Zeitenwandel.

Am 5. und 6. August blickte man auf 600 Jahre 1400- 2000 Geschichte zurück und Rohrbonn erlebte eine Zeitreise.

So bekamen die Besucher der historischen Hocketse in vielen Strassen von Rohrbonn einiges geboten. Zu sehen war unter anderem altes Handwerk wie z.B. Klöppel und Kupfertreiben. Ein historisches Karussell verzückte nicht nur die Kinder, es gab Oldtimer zu bestaunen und private alte Keller wurden für Besucher geöffnet, in denen Weinverkostungen stattfanden.
Zeitgeschichte hautnah erlebten die Besucher bei einer historischen Feuerwehrübung mitten in Rohrbronn, ein Ochsenfuhrwerk zog durch die Strassen und viele Rohrbonner*innen waren in historischen Kostümen, überwiegend selbst genäht, zu bestaunen. Auch die traditionelle Art des Dreschens, per Hand und mit einer alten Dreschmaschine, wurden dem interessierten Publikum vorgeführt.

Historische Ortsansichten
Bei der Ausstellung wird ein Film zu historischen Ortsansichten zu sehen sein.
Rohrbronn, ein Dorf im Mittleren Remstal, ist der östlichste, und zugleich kleinste der fünf Teilorte der Gemeinde Remshalden. Es ist der Sonnenbalkon der „Schwäbischen Toskana“, wie das Mittlere Remstal oft bezeichnet wird, harmonisch eingebettet in Weinberge und Streuobstwiesen. (Geologe Helmut Bauer in seiner „Geologie und Landschaft um Rohrbronn)
Die frühe Geschichte von Rohrbronn ist eng verbunden mit der Geschichte von Winterbach.

Urkundliche Hinweise aus dem 15./16. Jh. und Ergebnisse der Siedlungsforschung lassen darauf schließen, dass die Ausbausiedlung Rohrbronn im 9. /10. Jh. durch Rodung des Waldes auf dem Berghang entstanden ist, bis dahin existierte dort nichts anderes als eine abgelegene Waldweide von Winterbach.
Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde Rohrbronn im Jahre 1400 in einem Zinsbuch (Lagerbuch) der Vogtei Schorndorf. Zu diesem Zeitpunkt hatte Rohrbronn sieben Behausungen und war die Heimat von etwa 40 Bewohnern.
Das Leben in Rohrbonn war kein einfaches Leben und auch die Zeitgeschichte mit ihren Kriegen, Hungersnöten und Pesten machten an den Ortsgrenzen keinen Halt.

Der Alltag war geprägt durch harte körperliche Arbeit aber die Einwohnerzahlen wuchsen stetig heran.
1712 hatte Rohrbronn 86 Einwohner, 1812 bestand es aus 41 Häusern und hatte 320 Einwohner.
1826/27 wurden bei 320 Einwohnern in sieben Klassen insgesamt 74 Schulkinder gezählt. Üblicherweise schwankte die Zahl der schulpflichtigen Kinder zwischen 40 und 50.
1851 erschien, herausgegeben vom Königlichen statistisch-topographischen Bureau eine Beschreibung des Oberamtes Schorndorf, darin ist u.a. zu lesen:
-
die Dreifelderwirtschaft noch im ganzen Oberamt herrscht, wobei namentlich Rohrbronn gar keine flürlich bebauten Äcker hat.
-
die Rohrbronner gar keine Pflüge haben, alles mit dem Spaten bauen und die Frucht mit der Sichel schneiden.
-
der Weinbau von Bedeutung ist, wobei der beste Wein in Schnait wächst, bald danach aber der Rohrbronner Wein kommt.
-
keine Pferde vorhanden sind und Rohrbronn die wenigsten Ochsen habe im Oberamt, nämlich keine und auch zu den Gemeinden gehört, welche die wenigsten Kühe habe.
-
der Haupterwerb in Weinbau und Obstzucht besteht.
Jedoch wurde in der Beschreibung auch erwähnt, dass Rohrbronn mit zu den Gemeinden im Oberamt zählt, in denen die meisten über 70jährigen Leute wohnen. Das Leben wurde schrittweise moderner und somit einfacher.
1913/14 erfolgte eine Flurbereinigung im „unteren“ Teil der Markung und damit verbunden der Bau von Feldwegen.
Neben dem Kirschenanbau widmeten sich die Rohrbronner nun verstärkt auch dem Beerenanbau, insbesondere stießen Erdbeeren, „Breschtlinge“ genannt, auf ihr Interesse. Die Erdbeeren wurden gut bezahlt und fanden reißenden Absatz. Dies war der Anfang von einem kleinen Wohlstand.
Ab der Weihnachtszeit 1924 wurde auch Rohrbronn durch elektrisches Licht erhellt. Neben dem Vorteil des helleren Lichtes wurde die elektrische Kraft als ein wunderbares Geschenk empfunden, weil die zuvor mühselig mit Muskelkraft betriebenen Maschinen nun deutlich leichter zu handhaben waren.
1974 hatte Rohrbronn 664 Einwohner.
Übrigens wussten Sie, dass Rohrbronn einmalig ist auf der Welt. Es gibt nur einen Ort mit dem Namen Rohrbronn.


Bädle

Der Ursprung des Rohrbonner Bädles geht in die 30er Jahre zurück.
Damals wurde zu Löschzwecken mit einen Erdaushub ein Teich angelegt, durch den eine natürliche Quelle floss.
1949 wurde, nachdem der Löschteich mit steigender Beliebtheit den Rohrbonnern an heißen Tagen der Erfrischung diente, der Aushub als Becken betoniert.
Durch ehrenamtlichen Einsatz der Dorfgemeinschaft und einer Beckenbodensanierung unter anderem mit Geldern der Gemeinde wurde das Bad immer wieder renoviert und in Stand gehalten.
1988 musste es jedoch aufgrund mangelnder Wasserqualität, mit großem Bedauern der Rohrbonner, geschlossen werden.
1991 gründete sich der Förderverein Rohrbonner Bädle mit der Zielsetzung der Wiedereröffnung und Erhaltung des Rohrbonner Bädles. Schon bald standen alle Vereine der Dorfgemeinschaft hinter dem Verein, und gemeinsam oder in Eigenregie wurden Gelder gesammelt, oftmals bei Bewirtungen auf Festen.
Auch mit der Gemeinde ging man in Verhandlung und bekam die Zusage für einen Zuschuss und ein zinsloses Darlehen.
Nach dem Spatenstich im Sommer 1995 mussten einige Widrigkeiten aus dem Weg geräumt werden aber nach 3800 Arbeitsstunden konnte das Bädle im Mai 1997 eingeweiht und eröffnet werden.
